Unerfüllte Liebe macht einsam

Von Eric Hegmann

Unerwiderte Liebe macht einsam und krank

Für jemanden zu schwärmen ist aufregend, gar keine Frage. Doch was ist, wenn die Gefühle einseitig sind? Wie kannst du überhaupt erkennen, ob dein Kontakt dich auch will? Und wohin führt es, wenn es eine unerfüllte Liebe ist?

Inhaltsübersicht

Unerfüllte Liebe – daran denken wir am Anfang nicht. Wenn wir uns verlieben, verändert sich unser Blick auf die Welt. Die Hormone tanzen Tango, die Schmetterlinge in der Magengegend flippen vollkommen aus. Alles scheint irgendwie bunter zu sein. Wir fühlen, schmecken und riechen intensiver, verlieren uns in Tagträumen und seufzen wie naiv-verknallte Teenager vor uns hin. Ein absoluter Ausnahmezustand für Herz und Hirn.

Erwiderte oder unerwiderte Liebe?

Doch woher sollen wir wissen, ob der oder die andere auch so fühlt, wie wir? Klar, manchmal ist es völlig eindeutig. Man lernt sich kennen, trifft sich, küsst sich, schläft miteinander – tja, und irgendwann weiß man es einfach: Wir gehören zusammen.

So „einfach“ ist es aber leider nicht immer. Im Gegenteil: Meistens stehen wir nämlich ganz schön im Dunkeln und können überhaupt nicht einschätzen, ob der oder die andere ebenso fühlt wie wir. Und das ist eigentlich auch kein Wunder. Der Mensch steckt voller Unsicherheiten. Er hat Angst, verletzt, abgelehnt und zurückgewiesen zu werden. Er traut sich nicht, über seine Gefühle zu sprechen. Denn sobald wir unser Herz offen auf den Tisch legen, steht es unserem Gegenüber frei, es mit einem Hammer zu Brei zu schlagen und mit Schlagsahne zu garnieren.

Wenn du also gerade für jemanden schwärmst, solltest du dich erstmal mit ein paar elementaren Fragen auseinandersetzen, bevor du dein Herz auf besagten Tisch legst. Wichtig: Sei jetzt absolut ehrlich zu dir selbst, sonst hat das alles keinen Zweck. Stichwort: Selbstbetrug!

1. Kennt ihr euch?

Der Mann, dem du jeden Mittwochabend um 19:10 Uhr im Supermarkt begegnest, die Frau aus der Nachbar-Abteilung im Büro, der süße Kerl, den du vor sechs Wochen auf der Party deiner Ex-Kollegin gesehen hast – wir begegnen immer wieder Menschen, die uns total überraschend umhauen. Aber: Leider ist das in den allermeisten Fällen einseitig, denn die Chance ist ziemlich gering, dass der eine oder die andere überhaupt bemerkt hat, dass du existierst. In diesem Fall ist es also unerlässlich, dass du entweder loslässt – oder mutig auf den anderen zugehst. Falls du dich für Variante 2 entscheidest, möchte ich dir aber dringend empfehlen, nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Fang mit einem Lächeln im Supermarkt an und frag ganz lässig, wie die Frühstücksflocken schmecken, die er oder sie gerade in der Hand hält. Aber warte bitte nicht mit einem Schokoladen-Herz und einem Blumenstrauß vorm Büro. Wenn der andere dich nicht kennen sollte, wird ihm ein solches Verhalten nämlich super unheimlich vorkommen. Darum: Langsam anfangen, am besten mit einem unaufdringlichen Lächeln und einem „Hi.“ Wird es erwidert, darfst du dir Hoffnungen machen.

2. Steht ihr in Kontakt?

Wenn ihr euch bereits kennt, solltest du dich fragen, ob ihr auch miteinander in Kontakt steht. Heute ist diese Frage zum Glück relativ einfach zu beantworten, Smartphones und sozialen Netzwerken sei Dank. Schau einfach mal nach, hier und jetzt. Meldet er oder sie sich bei dir? Und wenn ja, wie regelmäßig? Jeden Tag? Einmal die Woche? Einmal im Quartal? Nur zum Geburtstag? Nie? Dahinter steckt folgender Gedanke: Wenn wir jemanden mögen, denken wir an ihn. Und wenn wir an jemanden denken, interessiert er uns. Heißt: Früher oder später melden wir uns. Schließlich wollen wir dem anderen ja zeigen: Hey, hier bin ich, ich mag dich. Bei Männern ist dieses Melde-Verhalten ganz besonders ausgeprägt. Sie halten sich nämlich normalerweise nicht mit unnötigen WhatsApp-Plaudereien auf – sie melden sich nur, wenn sie etwas wollen. Meldet sich ein Mann darüber hinaus, stellt er Fragen, erkundigt er sich nach einem Wiedersehen: DANN steht er auf dich. Tut er es nicht, verschwendet er hingegen vermutlich keinen müden Gedanken an dich. So ehrlich musst du leider zu dir selbst sein, sorry. Bei Frauen gilt es hingegen zwischen den Zeilen zu lesen, was leider auch nicht immer ganz einfach ist. Aber ein untrügerisches Zeichen ist, ob sie euch a) überhaupt antwortet, und b) ob sie euch ausweicht. Wenn du schreibst: „Lust auf ein Bier?“ Und sie mit einem: „Ja, können wir „irgendwann“ gerne mal machen, aber gerade habe ich mega viel zu tun.“ DANN kann sie dich vielleicht ganz gut leiden, mehr aber auch nicht. Denn wenn sie wirklich Lust auf ein Bier mit dir hätte, würde sie antworten: „Ja, super gern, wann hast du Zeit?“

Klar, für jedes dieser Beispiele gibt es Ausnahmen

Vielleicht findet dich der Kerl aus dem Supermarkt auch schon seit Wochen super süß. Und vielleicht steckt deine Bekannte tatsächlich gerade in einer stressigen Phase und kann wirklich kein Bier mit dir trinken gehen. Und vielleicht meldet er sich nicht, weil er sein Handy verloren hat oder so unglaublich unsicher ist, dass er schon beim Gedanken daran, dir zu schreiben, in Schockstarre verfällt. Es ist unwahrscheinlich, aber möglich.

Schmerzhaft und quälend: wenn die Gefühle einseitig sind

Hier gilt es also im Zweifelsfall deine gesunde Menschenkenntnis anzuwerfen: Zeigt er oder sie wirklich Interesse an dir? Und bist du dir da ganz sicher? Wenn du diese Frage mit einem halben oder einem ganzen JA beantworten kannst, dann hat deine Schwärmerei vielleicht eine Zukunft. Wenn nicht: NEXT!

Loslassen statt hoffen – der einzig sinnvolle Weg!

„Aber es könnte doch sein, dass er seine Meinung ändert. Vielleicht muss ich einfach noch ein bisschen umwerfender sein, dann wird das schon.“ Ja, vielleicht. Es gibt diese Fälle. Nach Jahren fällt es einem wie Schuppen von den Augen und man erkennt plötzlich, dass die Frau, die einen jahrelang toll fand, doch die Richtige ist. Aber ich versichere dir: Diese Fälle sind selten. Egal wie sympathisch und attraktiv wir jemanden vielleicht finden: Wenn es nicht funkt, dann funkt es nicht. Und daran ändert sich in den meisten Fällen auch nichts mehr. Denk doch mal an deine eigenen Erfahrungen zurück. Da gab es doch auch schon den einen oder anderen Menschen, der dich gut fand, aber bei dem sich auf deiner inneren Schmetterlingsfarm einfach nichts tun wollte. Darum: Wenn du feststellst, dass der andere deine Gefühle nicht erwidert, solltest du loslassen. Und zwar aus einem sehr, sehr triftigen Grund:

Unerwiderte Liebe macht einsam!

Wenn du an deiner Schwärmerei festhältst, obwohl du weißt, dass es kein Happyend für euch geben wird, wirst du früher oder später sehr, sehr einsam werden. Deine Gefühle werden nicht erwidert, dein Herz wird weh tun, und du wirst traurig sein. Jeden Tag. Vielleicht schottest du dich vor Liebeskummer sogar von allem ab, was dir Freude bringt. Oder du drehst völlig durch, versuchst es mit fanatischer Überzeugungsarbeit und verbiegst dich für den anderen. Willst du das? Sollen so deine nächsten Wochen, Monate oder gar Jahre aussehen?

Öffne dich für echte Liebe

Wenn du deinen Schwarm loslässt, wird das natürlich auch weh tun. Und machen wir uns nichts vor, das wird eine echt miese Zeit für dich. Nimm Abschied, durchlebe deinen Herzschmerz mit allem, was dazugehört – und verarbeite ihn. Aber mach dir dabei auch immer wieder klar, dass es dort draußen noch Millionen von anderen Menschen gibt. Männer, die sich für dich interessieren, statt sich zu distanzieren. Frauen, die dich liebend gern kennenlernen möchten und deine Nähe zu schätzen wissen, statt sie abzulehnen. Menschen, bei denen es knistert und funkt, die dich so lieben, wie du bist, mit all deinen Macken und Schönheiten. Alles, was du dafür tun musst, ist loszulassen.

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