Beziehungsproblemen vorbeugen – Beziehungskrise vermeiden

Inhaltsübersicht

• Was bedeutet Beziehungsproblemen vorbeugen?
• Wie funktioniert Beziehungskrisen-Prävention?
• Präventive Paartherapie und vorbeugendes Beziehungs-Coaching
• Vorbeugende Beziehungsarbeit
• Prävention bedeutet: Wollen, nicht müssen!
• Erfolgsrezept für langlebige Beziehungen
• Date Nights als Beziehungs-Prävention

Was bedeutet Beziehungsproblemen vorbeugen?

Zur Beziehungskrisen-Prävention gehört, Krisen zu erkennen, zu bewältigen und vorzubeugen. Das funktioniert jedoch nur gut, wenn die Partner gerade nicht in einer Krise sind. Gleichzeitig fällt den meisten Paaren erst dann ein, dass sie sich um Prävention hätten bemühen müssen, wenn es eben schon zu spät ist, d.h. die Krise bereits da ist.

In einer Krise ist die emotionale Belastung der Partner derart hoch, dass gelernte Werkzeuge kaum eingesetzt werden können. Wer Prüfungsangst kennt, erinnert sich vielleicht daran: Die Panik ist so groß, dass keine der gelernten Informationen abgerufen werden können. Das ist im Beziehungsstreit ganz genauso. Der Grund sind unsere gelernten Überlebens- und Schutzstrategien. Die sorgen dafür, dass wir bei Belastung auf Autopilot funktionieren können. Beispielsweise die Strategie Gegenangriff. Oder Verteidigung. Oder Flucht. Welche Strategie wer wählt, das hat mit den frühen Erfahrungen und Prägungen zu tun. Das bedeutet: alles diese Schutzstrategien haben sich entwickelt, weil sie sinnvoll und erfolgreich waren. Glaubenssätze entwickeln sich nicht, um uns zu schaden. Sie entwickeln sich, weil sie sich bewähren (nicht unbedingt nachhaltig, aber sie funktionieren zum kurzen Spannungsabbau).

Wie funktioniert Beziehungskrisen-Prävention?

Es ist leider naiv zu glauben, dass ausgerechnet in einer Krisensituation es irgendeine Kontrollinstanz geben könnte, die uns in diesem Moment sagt: „Du, deine Schutzstrategie funktionierte ganz gut, keine Frage. Aber gerade ist dein Gegner in Wirklichkeit die Person, die du liebst und da bewirkt das Werkzeug Verteidigung leider nur, dass diese Person sich nicht ernst genommen und sich nicht gehört fühlt und sich deshalb dir noch deutlicher, noch lauter, noch eindringlicher und vielleicht auch übergriffiger erklären möchte. Probier doch mal was anderes!“

Dies ist nur möglich, wenn die Partner emotional wieder eine Verbindung aufbauen konnten. Das geschieht manchmal nach einem Streit, wenn beide erschöpft und verausgabt bemerken, dass es so nicht weiter gehen kann. Doch der Effekt hält nicht. Denn was sich die Psyche und der Körper gemerkt haben: Wenn wir lange genug streiten, dann fallen wir uns irgendwann erschöpft und hungrig nach Liebe und Nähe in die Arme. Dies ist also vielmehr eine Bestätigung des Autopiloten der alten Schutzstrategien.

Präventive Paartherapie und vorbeugendes Beziehungs-Coaching

Wenn starke Emotionen aufkommen, dann informieren diese nicht nur Psyche und Körper über eine potentiell bedrohliche Situation, sie bereiten blitzschnell auch bereits die zuvor gelernte und bewährte Schutzstrategie vor und der Körper wird in Bereitschaft versetzt. Dazu gehört bei Ärger oder Angst meist eine immense Körperspannung, die sich nicht alle lange halten lässt und die irgendwie raus muss. Auch das hat viele Gründe, einer davon ist, dass unser Gehirn dann eine Reduzierung des Sauerstoffs bemerkt und damit ein Programm startet, dass Entspannung ermöglicht. Das kann Schreien sein, Weglaufen, Teller und Türen werfen, um den Block rennen, Gewichte heben … 

Und diese Strategien funktionieren! Sonst würden wir sie nicht einsetzen. Sie sind nur leider nicht nachhaltig. Weil zwar die Spannung abgebaut wurde, aber nicht der Anlass der Verspannung beseitigt. Aus diesem Grund erleben so viele Paare diese vermeintlich schwer erklärbaren Achterbahnfahrten von Streit und Liebe, von Aufregung und Erschöpfung, von Drama und Romanze. Da die Spannung nie ganz beseitigt wird, baut sie sich nach jeder Entladung immer wieder ganz langsam neu auf. Bis dann eine winzige Kleinigkeit dafür sorgt, dass der Zyklus von Neuem beginnt. Deshalb ist es so wichtig, Beziehungsproblemen vorzubeugen und auf beziehungskrisen-Prävention zu setzen.

Vorbeugende Beziehungsarbeit

In die Paartherapie kommen viele Paare so spät, dass die Verletzungen, die sich die Partner:innen in ihrer Dynamik von Schutzstrategien angetan haben, nur unter größten Anstrengungen oder sogar gar nicht mehr zu heilen sind. Es lässt sich deshalb gar nicht genug betonen: die meisten Paare suchen viel zu spät Unterstützung. 

Es sind vor allem ein Aspekt, der gepflegt werden sollte: die sichere Verbindung zwischen den Partner:innen. Dazu gehört 

• wissen, wann man sich selbst und wann der Partner sich geliebt fühlt; 
• eine Kommunikation, die zugewandt erlebt wird, weil man gehört wird;
• Körperlichkeit, die bestätigt: Du bist okay, ich mag dich anfassen – du magst mich anfassen, ich bin okay;
• Konfliktlösungsstrategien, die keine Furcht auslöst, selbstbewusst und neugierig, offen und auf Augenhöhe in Verhandlungen zu gehen;
• das Vertrauen auf gemeinsame Werte; 
• der Optimismus auf eine gemeinsame Zukunft;
• ähnliche Lebensträume und Lebensvisionen;

Prävention bedeutet: Wollen, nicht müssen!

Krisenprävention bedeutet, über genau diese Themen miteinander zu sprechen. In einem Setting und Umfeld, das Freude bereitet. Denn Freude lässt Menschen Veränderungen umsetzen wollen. Frust hingegen sagt: „Du musst dich verändern!“ Darauf reagieren nahezu alle Menschen mit Widerstand, denn niemand lässt sich gerne seien Autonomie und Selbstbestimmung einschränken. Wer etwas machen muss, der wird Wege finden, dies nicht tun zu müssen. Wer etwas machen will, der wird Berge versetzen, um dahin zu kommen. 

Vorbeugende Beziehungsarbeit ist deshalb die Fokussierung auf das Wollen und nicht auf das Müssen. Hat ein Paar erst einmal eine Krise, dann wissen die Partner, sie müssen gegensteuern. Haben Partner Spaß miteinander, dann besteht die große Chance, dass sie gemeinsam ihre Wünsche erfüllen auch gegen anfängliche Hindernisse, weil sie darauf eben Lust haben.

Erfolgsrezept für langlebige Beziehungen

Feiert eure Erfolge als Paar. Macht euch kurz bewusst, wenn ihr aus einem Konflikt erfolgreich herausgekommen sind, wie gut es euch gelungen ist, eure Verbindung zu sichern. Horcht in euch hinein und genießt einen Moment die Entspannung und den nachlassenden Stress. Lobt einander und euch selbst für eure kleinen und kleinsten Erfolge. Diese Micro-Moments zu verankern durch das Bewusst werden, wie gut ihr als Team seid, hilft euch die Zuversicht zu bewahren, wenn der Weg irgendwann richtig steinig und anstrengend wird. Versucht beim Konflikt nicht eure:n Partner:in als Gegner zu sehen, sondern verbündet euch gegen das gemeinsame Problem. 

Date Nights als Beziehungs-Prävention

Dieser Beziehung-Workshop bietet euch eine wundervolle Chance, eure Verbindung zu stärken und Beziehungsproblemen vorzubeugen. Es ist erwiesen: Date Nights sind Wunderpillen für die Beziehung. Aber so einfach ist Miteinander sprechen gar nicht. Fragekarten und Fragespielen für Paare sind deshalb bewährte und beliebte Ideen für einen Pärchenabend. Das Besondere an unserem Onlinekurs „12 Date Nights – Der Beziehungs-Workshop für Paare“ ist: Wir haben die Fragen für eure Date Nights für euch personalisiert. Die Fragen und die Übungen für eure Date Night sollen auf eure Situation möglichst gut passen. Deshalb stellen wir den Dates Tests voran.

• 2 Module für einen Onlinekurs, der wie ein Beziehungs-Workshop funktioniert
• 3 Lektionen mit Grundlagen für eure Paarkommunikation
• 12 Vorschläge für eure Date Nights mit personalisierten Fragen und Übungen
• 12 Videos mit Anleitungen
• 12 Themen, die für Paare besonders wichtig sind

Die Fragen erhaltet ihr als PDF, wahlweise zum Ausdrucken als Fragekarten oder zur Verwendung und zum Scrollen auf euren Smartphones. Die Übungen könnt ihr euch als PDF laden und bei Bedarf ausdrucken.

Quellen:

• Susan David: Emotionale Agilität
• Prof. John Gottman, Julie Schwert Gottman: The Love Prescription
• Prof. John Gottman, Julie Schwert Gottman: 8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte