Die “Andere” – Eine Rolle, die keine Frau je sein will

Von Modern Love School Redaktion

Sie ist die, die jede Frau hasst und keine je sein will: die Andere. Auch unsere anonyme Autorin wollte das nicht sein und dann war sie es plötzlich doch.

Inhaltsübersicht

Unsere unschuldige Begegnung

Ich weiß, dass es dafür keine Entschuldigung gibt und ich suche auch keine Vergebung. Unsere Geschichte fing unschuldig an als wir beide noch ungebunden waren.

Ein Arbeitsflirt nimmt seinen Lauf

„Die Andere“ ist jemand, die wohl keine Frau je sein will. Ich bin in mehreren meiner Beziehungen betrogen worden und habe mir geschworen, dass nie jemandem anzutun. Und dann war ich es plötzlich doch – „die Andere“, „der Ausrutscher“, „die Mätresse“. Wie auch immer man es nennen will, ich war die Böse in dem Spiel und habe mich noch nie so für etwas geschämt. 

Das plötzliche Erscheinen von “ihr”

Begonnen hat das mit uns als ein unschuldiger Arbeitsflirt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide ungebunden und deshalb war es in Ordnung. Immer wenn du in meiner Abteilung warst und an meiner Tür vorbeigekommen bist, gab es intensive Blicke und verstohlene Blicke. Wir haben auf Firmenveranstaltungen Zeit miteinander verbracht und uns gut verstanden. Die Besuche wurden häufiger und die Blicke intensiver, aber wirklich passiert ist nie irgendwas. Doch es fing an zu kribbeln und deine kurzen Besuche wurden schnell zu meinem Highlight am Tag.

Der unverkennbare Reiz des Verbotenen

Irgendwann gab es dann plötzlich sie und mich hat der Schlag getroffen. Warum sie und nicht ich? Erst da wurde mir klar, wie gern ich dich wirklich hatte. Wie sagt man so schön? Man weiß erst was man will, wenn man es nicht mehr hat! Du warst offensichtlich glücklich und ich gab mein Bestes, um unser Arbeitsverhältnis beizubehalten und damit abzuschließen. Doch als du das nächste Mal an meiner Tür vorbei liefst, konnte ich mir einen kurzen Blick nicht verkneifen. Da standst du nun und hast mich angestarrt, so wie sonst auch. Eine Sekunde, die mir vorkam, wie Stunden. So ging das jetzt weiter und ich war mehr als verwirrt. Du warst doch glücklich oder etwa nicht?

Eine heikle Firmenfeier

Zu diesem Zeitpunkt stand unsere große Firmenfeier an und ich trank deutlich zu viel. Das ist keine Entschuldigung für das, was dann passierte, denn dafür gibt es keine. Ich wollte nur noch nach Hause und schaffte es irgendwie zum Fahrstuhl, den du auch gerade noch so erwischen konntest. Nun standen wir da also auf engstem Raum und ich hatte das Gefühl, dass die Luft zwischen uns flimmert. Dein gehauchtes „Was machst du nur mit mir?“ und der Kuss, der darauf folgte, zogen mir den Boden unter den Füßen weg. Ich wusste, wie falsch das alles war und doch wollte ich es so sehr. Konnte mich dem Bann in den du mich gezogen hattest nicht mehr entziehen. Meine Gefühle für dich ließen mich schwach werden und der Alkohol erledigte dann den Rest. Ich lag in meinem Bett und war nicht allein. Auf dein „Was ist das bloß zwischen uns?“ wusste ich keine Antwort und bat dich zu gehen. So sehr ich dich auch um mich haben wollte, am liebsten jeden Tag, meine Scham über das, was passiert war, überwog. Du gingst und ich habe mich den Rest der Nacht geschämt. Wie hatte das bloß passieren können? Ich versuchte mir einzureden, dass es einen Grund dafür gäbe. Vielleicht warst du gar nicht so glücklich, wie gedacht?

Der verhängnisvolle Fahrstuhl

Als ich sie einige Monate später kennenlernte, verstand ich es noch viel weniger, denn sie war perfekt. Ich mochte sie sofort, was mein schlechtes Gewissen noch viel schlimmer machte, als es sowieso schon war. Ich habe nie etwas gesagt, denn ich wollte nicht noch mehr Schaden anrichten. Was bleibt sind deine intensiven Blicke, wenn wir uns sehen. Ich brenne unter ihnen, wie auf einem Scheiterhaufen und kann meine Gefühle für dich nicht unterdrücken oder abstellen. Du bist, wie mein Kryptonit, ich fühle mich in deiner Gegenwart absolut machtlos.

Keine Entschuldigung, nur Reue

Das ist keine Entschuldigung für das, was wir getan haben und verzeihen werde ich mir das nie. Die Erkenntnis, dass ich trotz allem nie „die Eine“ für dich sein werde, sondern immer nur „die Andere“, dein großer Fehler, schmerzt. Ich liebe dich wirklich, trotzdem war das mit uns falsch. Ich habe nie verstanden, wie man sich auf einen vergebenen Mann einlassen kann, doch inzwischen verstehe ich es. Das Herz überstimmt den Kopf. Das macht es noch lange nicht richtig, doch manchmal geht es schneller als man denkt.

Ist meine Beziehung sicher?

Unsere Gastautorin geriet in eine Rolle, die sie niemals einnehmen wollte. Was macht Beziehungen anfällig für Affären? In unserem Onlinetest “Treuetest – Ist meine Beziehung sicher vor Affären und Seitensprung?” geben die viele Fragen die Möglichkeit zu reflektieren, was eure Verbindung festigt – und was sie gefährdet.

Love Story – Erzähl deine und eure Geschichte!

Beschreibt eure Erfolge und Konflikte, verratet, was euer Glück ausmacht oder warum es vielleicht nicht geklappt hat. Möglicherweise möchtet ihr einen Liebesbrief veröffentlichen, den ihr geschrieben, aber nie abgesendet habt. Fasst eure Emotionen in Worte, schreibt euch eure Gefühle von der Seele.